Venenleiden gehören seit vielen Jahren zu den weit verbreiteten Zivilisationskrankheiten und nehmen in der deutschen Bevölkerung immer mehr zu. Berufsbedingtes Stehen oder Sitzen und der allgemeine Bewegungsmangel fördern das Entstehen von Krampfadern und anderen Venenleiden.
Jenseits der 30 Jahre steigt das Risiko, an einem Venenleiden zu erkranken. Aktuell ist etwa jeder dritte Erwachsene in Deutschland davon betroffen. Bei einer Venenerkrankung ist die Hauptfunktion der Venen, der Rücktransport des Blutes zum Herzen, beeinträchtigt. Erste Symptome dafür sind schwere und geschwollene Beine.
Nur wenige der zahlreichen Betroffenen nehmen rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch. Dabei ist es gefährlich, Venenleiden nicht ernst zu nehmen, da man so schwerwiegende Komplikationen riskiert. Werden Venenleiden aber frühzeitig erkannt, sind sie gut therapierbar.
Wie funktionieren die Venen?
Die größeren Venen besitzen Venenklappen. Diese funktionieren wie Rückschlagventile und sorgen dafür, dass das Blut beim Transport zum Herzen nicht wieder zurückfließen kann. Die Ventilfunktion der Venenklappen wird durch die umliegende Körpermuskulatur unterstützt: Bei angespannten Muskeln entsteht ein Druck auf die tiefen Beinvenen, so dass das Blut zum Herzen zurück gepresst wird.
Eine weitere wichtige Aufgabe der Venen ist die Regelung der Körpertemperatur, indem sie sie konstant halten: Bei Wärme weiten sich die Venen, und die Wärme kann so an die Umgebungsluft abgegeben werden, damit der Körper nicht überhitzt. Bei Kälte ziehen sich die Venen dagegen zusammen, so dass der Körper keine Wärme über die Haut verliert.

Wie entsteht eine Venenschwäche?
Eine Venenschwäche entsteht meistens dadurch, dass die Venenklappen nicht mehr richtig arbeiten. Dann schließen sie nicht mehr komplett und das Blut, das Richtung Herz gepumpt wird, staut sich in den Venen der Beine. Dadurch weiten sich die Venen und werden überdehnt, es entsteht eine Krampfader.
Krampfadern verschwinden nicht von selbst wieder, sie müssen behandelt werden – nicht nur aus kosmetischen Gründen, sondern weil sie der Hinweis auf ein ernstes Venenleiden sind, das gefährliche Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann.
Wenn eine Venenschwäche über Jahre besteht und chronisch wird, führt das schließlich auch zu einer Schädigung der Haut. Das geschieht, weil die Blutstauung zu Flüssigkeitsansammlungen im umliegenden Gewebe führt und dadurch die optimale Versorgung der Haut mit Nährstoffen verhindert wird.
Was sind die Auslöser für die Entstehung einer Venenschwäche?
Die Gründe für die Ausbildung einer Venenschwäche können vielfältig sein. Sie kann eine normale Begleiterscheinung des Alterungsprozesses sein, denn das Risiko für Venenerkrankungen steigt mit zunehmendem Alter. Weitere Risikofaktoren sind Bewegungsmangel, stundenlanges Stehen oder Sitzen, Übergewicht und Rauchen.
Außerdem können bestimmte Medikamente eine Venenschwäche fördern. Dazu zählt vor allem die Einnahme von Hormonpräparaten wie die Antibabypille. Sie erhöht das Thromboserisiko bei Frauen, also dass ein Gefäß durch ein Blutgerinnsel verstopft wird, um ein Vielfaches, vor allem dann, wenn noch weitere Risikofaktoren wie genetische Veranlagung oder Übergewicht dazukommen. Das gleiche gilt für eine Schwangerschaft, auch sie erhöht das Thromboserisiko.



Was sind Anzeichen für eine Venenschwäche?
Erste Anzeichen für eine Venenerkrankung sind Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen, die sich zum Beispiel durch Schwellungen in der Knöchelgegend und ein Schweregefühl in den Beinen äußern können. Diese Symptome machen sich meistens abends bemerkbar.
Ein weiterer sicherer Hinweis ist die Bildung von Besenreisern, das sind Erweiterungen winziger Hautvenen, die als netzförmige Linien auf der Haut zu sehen sind. Ebenso ist die Entstehung von Krampfadern, also von erweiterten geschlängelten Venen, bei denen ein vollständiges Schließen der Venenklappen nicht mehr möglich ist, ein sicheres Indiz. Es gibt oberflächliche Krampfadern, die gut sichtbar sind, aber auch tiefer liegende, die nur mittels Ultraschall zu erkennen sind.
Wenn die Venen durch den Blutstau erweitert sind, kommt es außerdem zu einer Minderdurchblutung des Gewebes, die sich als Juckreiz an der Haut bemerkbar macht. Sie trocknet infolgedessen aus und schuppt sich. Bei einem chronischen Venenleiden können schließlich sogar offene Wunden an den Beinen auftreten.
Des Weiteren kann das in den Venen gestaute Blut zu Blutgerinnseln (Thrombosen) führen. Das kann lebensgefährlich werden, wenn die kleinen Blutklumpen in die Lunge geschwemmt werden und dort Lungengefäße verschließen (Lungenembolie).
Wie kann ich einer Venenschwäche vorbeugen?
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die gesunde Ernährung. So lässt sich Übergewicht vermeiden, denn jedes Kilo zu viel belastet die Venen. Darum sollten Sie vor allem Zucker und tierische Fette einschränken und stattdessen mehr auf Gemüse und hochwertige pflanzliche Fette setzen.
Außerdem sollte man eine bestimmte Art von Wärmezufuhr vermeiden, weil sie zur Erweiterung der Venen führt. Das betrifft vor allem Wärme in Form von heißen Bädern, Sauna und Solarium sowie Wärmflaschen und Heizdecken. Hilfreich sind dagegen Anwendungen am Körper als Kneippsche Güsse und kalte Abreibungen.

Wie lässt sich eine Venenschwäche behandeln?
Wenn bereits eine Venenschwäche besteht, muss versucht werden, die Funktion der Venenklappen wiederherzustellen. Dafür werden vor allem Kompressionsstrümpfe eingesetzt. Sie helfen dabei, von außen einen solchen Druck auf die Venenklappen auszuüben, dass diese wieder schließen und der Rücktransport des Blutes gewährleistet wird.
Das gilt auch im Falle einer Schwangerschaft – hier sollten Kompressionsstrümpfe frühzeitig eingesetzt werden, um etwa Besenreisern vorzubeugen. Die hormonellen Einflüsse auf die Bindegewebsfestigkeit während einer Schwangerschaft führen zur Entstehung oder zur Verschlimmerung von Venenleiden.
Um die durch eine Venenschwäche bedingten Schwellungen an den Beinen zu lindern, kann es sinnvoll sein, Medikamente einzusetzen. Hier hat sich der Einsatz von Rosskastanienextrakt bewährt. Er wirkt abschwellend, entzündungshemmend und straffend auf die Venenwand.
Im fortgeschrittenen Stadium einer Venenschwäche kann auch eine Operation notwendig werden, um Krampfadern zu entfernen oder defekte Venenklappen anzupassen.
Venenberatung in Ihrer Apotheke in Berlin
Entscheidend für einen langfristigen Behandlungserfolg von venösen Erkrankungen ist deren frühzeitiges Erkennen, die Auswahl der geeigneten Therapie sowie eine langfristige Sicherstellung des erzielten Behandlungserfolges. Dabei hilft Ihnen Ihre Bärliner Apotheke in Berlin: Wir sind Ihr qualifizierter Ansprechpartner und leisten umfassende Unterstützung rund um das Thema Venen.
Unsere speziell ausgebildeten Venenfachberater beraten Sie zu den Maßnahmen, die Sie treffen können, um das Fortschreiten der Venenschwäche aufzuhalten und die Beschwerden zu lindern. Dabei kann vor allem eine Kompressionstherapie mit Strümpfen oder Strumpfhosen helfen. Heutzutage dürfen Kompressionsstrümpfe nicht mehr unangenehm oder unbequem sein. Wir bieten Ihnen ein umfassendes Sortiment an Stützstrümpfen und -strumpfhosen an, in modischen Farben, für Frauen und Männer. Wir messen diese fachgerecht an und geben Ihnen hilfreiche Tipps zum Anziehen und zur Pflege.
Zusätzlich beraten wir Sie zu Medikamenten, die Sie einsetzen können, um die Schwellungen zu lindern. Gerne informieren wir Sie ausführlich zu den für Sie individuell passenden Mitteln.
Außerdem bieten wir Ihnen einen Venenfunktionstest an, mit dem schmerzfrei und in wenigen Minuten gemessen werden kann, ob Sie von einer Venenschwäche betroffen sind. Dabei wird der Blutfluss in Ihren Beinen mittels Infrarotlicht gemessen und so die Funktion der oberflächlichen Venen überprüft. Vereinbaren Sie gerne einen Termin mit uns – wir führen den Test durch und beraten Sie anschließend umfassend, falls eine Therapie nötig sein sollte.
FAQ Venen
Was ist der Unterschied zwischen Venen und Arterien?
Welches ist die beste Behandlungsmethode bei Krampfadern?
Wo fließt das Blut nach der Entfernung einer Krampfader hin?
Kommen Krampfadern nach einer OP wieder?
Was sind die Ursachen für Krampfadern in der Schwangerschaft?
- Gewichtszunahme: Durch das zunehmende Gewicht wird der Venendruck in den Beinen verstärkt.
- Veränderter Hormonhaushalt: Durch die hormonelle Veränderung kann die Spannung der Gefäße gemindert und diese dadurch zusätzlich gedehnt werden.
- Zunahme der Blutmenge: Für die Versorgung des Kindes wird eine stetig steigende Blutmenge benötigt, die dazu führt, dass die Venen immer mehr leisten müssen.
Häufig entwickeln sich Krampfadern, die aufgrund einer Schwangerschaft aufgetreten sind, nach dem Abstillen wieder zurück.